Führung
Leadership –
Gibt es den optimalen Führungsstil?
Autoritär oder kooperativ, partizipativ oder demokratisch - welches ist nun der optimale Führungsstil?
Ein richtig oder falsch gibt es in der Praxis nicht. Entscheidend ist, dass Sie als Führungskraft die zwei wichtigsten Führungsfunktionen erfüllen.
Und da sind wir schon beim ersten Stolperstein: Selbst so manch gestandener Manager kennt diese beiden Führungsfunktionen nicht. Die Rede ist von der Lokomotionsfunktion, sie dient der Zielerreichung. Und der Kohäsionsfunktion, sie dient dem Gruppenerhalt.
Lokomotion und Kohäsion
Ihre Lokomotionsfunktion nehmen Sie wahr in dem Sie Ihre Mitarbeiter auf ein Ziel hinbewegen.
Sie tun dies, wenn Sie:
- Informationen geben: Daten, Fakten und Kenntnisse anbieten.
- Informationen einholen: Daten, Fakten und Kenntnisse erfragen.
- Zur Beteiligung auffordern: Meinungen und Ansichten erfragen.
- Vorschläge in Ihr Team einbringen.
- Meinungen zusammenfassen und daraus Synthesen bilden.
- Zwischenbilanzen und Fortschrittskontrollen durchführen.
- Orientierungshilfen anbieten und die Gruppensituation klarstellen.
- Aussagen und Tätigkeiten koordinieren.
Ihre Kohäsionsfunktion nehmen Sie wahr, in dem Sie Ihr Team zusammenhalten und stärken.
Sie tun dies, wenn Sie:
- Spannungen ansprechen, klären, ausgleichen und vermitteln.
- Gruppengefühle und -konflikte ansprechen und artikulieren.
- Gruppenprozesse diagnostizieren und steuern.
- Eine faire, entspannte und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre initiieren und erhalten.
- Ein Klima des gegenseitigen Akzeptierens und der Unterstützung sicherstellen.
Führungskraft oder Führungspersönlichkeit
Doch nun zurück zum optimalen Führungsstil. Ich erspare Ihnen die die vielzitierten Einteilungen nach Max Weber und Kurt
Lewin. Vielmehr möchte ich Sie dazu ermutigen, sich Ihrer selbst bewusst zu sein. Seien Sie Führungspersönlichkeit und nicht "nur" Führungskraft.
Vertrauen Sie auf Ihre eigenen Ressourcen: Führen Sie situativ und nicht nach "Schema F".
Einen hoch motivierten und engagierten Mitarbeiter können sie mit einem autoritären Führungsstil regelrecht ausbremsen. Hier
ist eher "laissez-faire" angesagt. Dagegen werden Sie einen labilen Mitarbeiter mit einem allzu demokratischen Führungsstil wenig mobilisieren
können. Ein wenig mehr Autorität kann hier durchaus angebracht sein.
Genau so werden Sie in Krisenzeiten wie bei Fusionen, Umstrukturierungen und Entlassungen einen anderen Führungsstil
praktizieren müssen als in fetten Jahren. Denken Sie daran, entscheidend ist, dass Sie mit Ihrem Team ihre Ziele erreichen und der
Gruppenzusammenhalt gewährleistet ist.
Ach ja, und achten Sie auf die Einhaltung des AKV-Prinzips. Und was das ist, lesen Sie im nächsten Newsletter.
Stefan R. Volpp