Die Sozialpsychologie beschreibt Feedback als eine verhaltensnahe und konkrete Rückmeldung der Stärken und Schwächen einer Person. Durch die
klärende Erläuterung, wie ein Verhalten nach außen wirkt, kann der Empfänger des Feedbacks die Konsequenzen seines Verhaltens besser einschätzen und
verändern.
Ein Feedback spiegelt das momentane Verhalten und dessen Wirkung auf andere wieder. Es hat einen Blitzlichtcharakter und damit ein Verfallsdatum.
Geschickt und bewusst eingesetzt, eignet sich Feedback auch als Führungsinstrument, um Mitarbeiter zu motivieren und in ihrer fachlichen und
persönlichen Entwicklung zu fördern. Nur wenn Sie präzise kommunizieren, was geändert werden muss, können Sie einen zielorientierten
Veränderungsprozess anstoßen. Wichtig dabei ist, dass Rückmeldungen stets wertschätzend gegeben werden, in Form von sogenanntem qualitativem
Feedback.
Prof. Dr. Jörg Fengler beschreibt in seinem Standardwerk "Feedback geben - Strategien und Übungen" dreizehn Funktionen des Feedbacks:
- Feedback hilft bei der Selbsteinschätzung.
- Feedback steuert Verhalten.
- Positives Feedback ermutigt.
- Feedback hilft bei der Fehlersuche.
- Feedback fördert persönliche Lernprozesse.
- Feedback hebt die Motivation.
- Feedback hilft, zielgerichtet zu arbeiten.
- Feedback ermöglicht die Fähigkeit, sich hilfreiches Feedback verschaffen zu können.
- Feedback führt zu einem Zuwachs an Einfluss beim Empfänger und beim Geber von Feedback.
- Feedback bewirkt eine engere Verbindung mit der Aufgabe.
- In Verhandlungen hilft es bei der Einschätzung von Angeboten.
- Feedback hilft bei der Identifikation mit der Arbeitsumgebung und bei der Planung von beruflichen Entwicklungen.
- Feedback hilft, die Qualität von Entscheidungen zutreffend zu bewerten und zu beurteilen.
Übrigens - Feedback kann einer Führungskraft helfen, von ihren Mitarbeitern zu erfahren, wie der eigene Führungsstil wahrgenommen wird!
Für den persönlichen Umgang mit Feedback gibt es feste Regeln. Den Beteiligten muss klar sein, dass es dabei nicht um
objektive Wahrheiten geht, sondern subjektive Eindrücke und persönliche Einschätzungen vermittelt werden, die die eigene Wirkung transparent machen
sollen. Deshalb gibt es eine Reihe von Empfehlungen für Feedbackgespräche.
- Geben Sie Feedback, wenn der andere es auch hören kann.
- Ihr Feedback soll so ausführlich und konkret wie möglich sein.
- Teilen Sie Ihre Wahrnehmungen als Wahrnehmungen, Ihre Vermutungen als Vermutungen und Ihre Gefühle als Ihre Gefühle mit.
- Ihr Feedback soll ein Verhalten beschreiben und nicht den anderen analysieren.
- Vermitteln Sie mit Ihrem Feedback auch positive Gefühle und Wahrnehmungen.
- Berücksichtigen bei Ihrem Feedback die Informationskapazität des anderen.
- Beziehen Sie Ihr Feedback auf ein begrenztes konkretes Verhalten.
- Geben Sie Feedback möglichst unmittelbar.
- Die Aufnahme von Feedback ist dann am günstigsten, wenn der andere es sich wünscht.
- Wenn keine Chance besteht, dass Ihr Feedback eine Verhaltensänderung bewirkt, lassen Sie es bleiben.