Führung
Mitarbeiterführung –
motivieren ohne Geld
Motivation ist eine zentrale Voraussetzung für das Engagement Ihrer Mitarbeiter. Das ist unbestritten. Wie aber entsteht Motivation?
Grundsätzlich werden 2 Arten unterschieden:
- die Motivation von außen - im Fachjargon extrinsische Motivation genannt,
- die Motivation von innen - im Fachjargon intrinsische Motivation genannt.
Motivation von innen und außen
Die Motivation von außen wird von vielen Menschen schnell als Manipulation empfunden. Sie verpufft daher häufig bereits nach
kurzer Zeit oder kann sogar völlig misslingen.
Auf der anderen Seite kann sie allerdings auch sehr erfolgreich sein - wenn Sie die Bedürfnisse des Mitarbeiters exakt treffen: Ein Mitarbeiter, für
den Freizeit eine sehr große Rolle spielt, lässt sich durch die Aussicht auf ein oder 2 freie Tage sehr gut motivieren. Vermeiden Sie aber in jedem
Fall alles, was als Druck oder Drohung empfunden werden könnte.
Zur Motivation von außen gehören zum Beispiel Druck, die Androhung unangenehmer Konsequenzen, aber auch die Aussicht auf mehr Gehalt oder mehr
Freizeit.
Bei der Motivation von innen handelt der Mensch aus eigenem Antrieb - zum Beispiel aus Freude, Interesse, Neugier oder dem
Wunsch, eine Aufgabe besser lösen zu können. Im Mittelpunkt steht hier die Arbeit „an sich" - und nicht nur die Gehaltszahlung.
Keine Patentrezepte
Wie Sie Ihre Mitarbeiter innerlich motivieren können - dafür gibt es leider keine Patentrezepte: Denn jeder Mensch hat
unterschiedliche Bedürfnisse und auf Grund dessen auch individuelle Motive, sich zu engagieren und motiviert an eine Aufgabe heranzugehen.
„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und
die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
Nutzen Sie die vier Motivatoren
Nun gibt es nahezu unendlich viele einzelne Motive. Die Forschung hat aber herausgefunden, dass im Wesentlichen immer 4
Grundmotive - auch Motivatoren genannt - die Triebfeder für den persönlichen Einsatz sind. Dazu gehören:
- Sicherheit (der sichere Arbeitsplatz, das gewohnte Arbeitsumfeld und regelmäßige Gehaltszahlungen)
- Anerkennung (von Kollegen und Vorgesetzten)
- Prestige und Status (höheres Gehalt, Incentives)
- Persönliches Vorwärtskommen und persönliche Entfaltung (neue Herausforderungen, Erweiterung des Horizonts und Verwirklichung eigener Ideen).
Diese vier Motivatoren stehen dabei nicht nebeneinander, sondern bauen in einer Pyramide aufeinander auf. Der Grund:
Abhängig von der jeweiligen aktuellen Situation gewinnen die einzelnen Motivatoren an Bedeutung - oder verlieren an Wichtigkeit.
So spielt das Streben nach Anerkennung zum Beispiel dann nur eine untergeordnete Rolle, wenn der Arbeitsplatz - also die Sicherheit - gefährdet ist.
Prestige und Status sind dann eher uninteressant, wenn die Anerkennung durch Kollegen oder den Vorgesetzten fehlt.
Hygienefaktoren
Doch die vier Motivatoren allein sorgen noch nicht für eine hohe Motivation von innen. Sie bilden hierfür lediglich die
Basis. Wie stark sich ein Mitarbeiter letztendlich engagiert, hängt von der Zufrie.denheit mit dem Umfeld - den so genannten „Hygienefaktoren"
- ab:
- Unternehmenspolitik,
- das Verhältnis zu Kollegen,
- die Beziehung zum Vorgesetzten,
- der Arbeitsplatz,
- und die Arbeitsbedingungen.
Je zufriedener ein Mitarbeiter mit diesen Faktoren ist, desto höher ist seine Motivation und desto besser ist die Wirkung der
vier Motivatoren.
Wir danken dem Fachverlag für Recht und Führung für diesen Beitrag aus dem Praxishandbuch - leiten - führen - motivieren.