Management
Checkliste –
Was tun bei Entscheidungskonflikten?
Entschlussfreudigkeit - die Fähigkeit zum Treffen von Entscheidungen - ist eine wichtige Schlüsselqualifikation im heutigen Berufsleben. Besonders bei Führungskräften ist der Druck, schnell und richtig zu entscheiden sehr hoch. Entscheidungskonflikte sind da vorprogrammiert.
Ursachen von Entscheidungskonflikten
Führungskräfte müssen Entscheidungen treffen, damit zur richtigen Zeit die richtigen Dinge getan und falsche Entwicklungen
vermieden werden. Nicht getroffene Entscheidungen blockieren die Entschlussfreudigkeit von Organisationsmitgliedern und sind schlecht für den
gesamten Kooperationsprozess in einem Unternehmen.
Zwei häufige Ursachen für ein Entscheidungsdilemma im Beruf sind die Verletzung des Kongruenz-Prinzips und mangelnde Motivation.
Verletzung des Kongruenz-Prinzips
Das Kongruenz-Prinzip ist eine organisatorische Forderung, wonach Aufgabe, Entscheidungskompetenz und Verantwortung sich
decken sollen. Entscheidungskompetenz bedeutet, einerseits die Fähigkeit und andererseits die Erlaubnis zu besitzen, Entscheidungen zu treffen.
In der Praxis wird häufig gegen dieses Prinzip verstoßen, in dem Chefs Ihren Mitarbeitern zwar eine Aufgabe und die Verantwortung, aber nicht die
erforderlichen Entscheidungskompetenzen übertragen.
Vollständige Delegation ist die Abgabe von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung durch eine Führungskraft (Chef) und die Übernahme durch die
Mitarbeiter. Die Führungskraft trägt die Füh.rungsverantwortung, ihre Mitarbeiter die Ausführungsverantwortung.
Oder anders formuliert: Sorgen Sie dafür, dass Ihnen nicht nur eine Aufgabe und die Verantwortung übertragen werden, sondern fordern Sie auch die
dafür erforderliche Entscheidungskompetenz ein.
Mangelnde Motivation
Eine weitere Ursache für einen Entscheidungskonflikt liegt darin, dass die Entscheidungskompetenz zwar vollständig
delegiert, jedoch vom Ausführenden nicht angenommen wird. Dies ist ein Hinweis auf verringerte Motivation beim Ausführenden. Drei Elemente der
Motivation sind "können", "wollen" und "dürfen":
Elemente der Motivation
- Kann ich eine Entscheidung treffen?
Reichen Informationsstand, Erfahrung und Fähigkeiten dazu aus?
- Will ich überhaupt eine Entscheidung treffen?
Bin ich bereit die Verantwortung zu übernehmen und daraus resultierende Konsequenzen zu tragen?
- Darf ich eine Entscheidung treffen?
Liegt die Entscheidungs-Kompetenz überhaupt bei mir? Oder will ich nur mein Gesicht wahren und nicht zugeben, dass ich gar nicht entscheiden
darf?
Checkliste
Die folgende Checkliste kann Ihnen bei Entscheidungskonflikten helfen.
1. Allgemeine Fragen
- Ist für die zu treffende Entscheidung das Kongruenz-Prinzip gegeben?
- Was ist das Beste, das passieren kann?
- Was ist das Schlimmste, das passieren kann?
- Was ist das Wahrscheinlichste, das passieren kann?
- Steht die Entscheidung im Einklang mit den Abteilungs- bzw. Unternehmenszielen?
2. Motivation skalieren
Skalieren Sie die drei Aspekte "können - wollen - dürfen" auf je einer Skala von 0 bis 100 %.
3 a. Fragen für Menschen die gerne übereilte Entscheidungen treffen
- Fällt die zu treffende Entscheidung in Ihren Kompetenzbereich?
- Haben Sie genügend Informationen (Fakten) um eine Entscheidung treffen zu können?
- Ist die Entscheidung zeitkritisch?
- Was sagt Ihnen Ihre Intuition (Bauchgefühl)?
- Was wären die Konsequenzen einer vorschnellen Entscheidung?
- Sollten Sie andere Kollegen in die Entscheidung mit einbeziehen?
- Welche Auswirkungen hat Ihre Entscheidung auf ...
... Sie selbst?
... Ihre Kolleginnen und Kollegen?
... andere Abteilungen?
... den gesamten Betrieb?
3 b. Fragen für Menschen die gerne Entscheidungen hinauszögern
- Gab es in der Vergangenheit ähnliche Situationen auf die Sie zurückgreifen können?
- Gibt es ein Ziel hinter dem Ziel?
- Gibt es jemanden, den Sie mit einbeziehen können?
- Was sagt Ihnen Ihre Intuition (Bauchgefühl)?
- Welche Fakten brauchen Sie noch um eine Entscheidung zu treffen?
- Welche Submodalitäten sind noch zu klären?
- Was wären die Konsequenzen einer verzögerten Entscheidung?
- Welche Auswirkungen hat eine verzögerte Entscheidung auf
... Sie selbst?
... Ihre Kolleginnen und Kollegen?
... andere Abteilungen?
... den gesamten Betrieb?