Donald L. Kirkpatrick entwickelte 1959 an der Universität von Wisconsin ein Modell zur sachgerechten Beurteilung von Weiterbildungsmaßnahmen. Sein vierstufiges Modell wird immer wieder diskutiert, kopiert und weiterentwickelt. Heute erlebt es eine Renaissance, weil es einen griffigen Ansatz zur Erfolgskontrolle von Trainings liefert.
Der Vorteil von Kirkpatrick´s Vierstufen-Modell liegt darin, dass jede Stufe ein genaueres Ergebnis bei der Beurteilung von Weiterbildungsmaßnahmen liefert. Allerdings erhöht sich der Aufwand mit jeder Stufe.
1. Stufe "Reaction"
Wie die wörtliche Übersetzung schon vermuten lässt, geht es um die Reaktionen der Teilnehmer. Unmittelbar nach dem Training bewerten die
Teilnehmenden Trainingsinhalte, Methodenvielfalt, Relevanz, Arbeitsmaterial und die Rahmenbedingungen. Dieser sogenannte Zufriedenheitserfolg ist
sehr leicht mit Feedback-Formularen messbar. Diese Stufe der Beurteilung sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Ein positives Feedback ist keine
Garantie für einen guten Lernerfolg. Ein negatives Feedback hingegen ist für den Lernerfolg nicht gerade förderlich.
2. Stufe "Learning"
Nach Kirkpatrick ist der Lernerfolg die Erweiterung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Was die Teilnehmer gelernt haben, lässt sich über
Tests, Simulationen, Vorgesetztenbeurteilung oder Probearbeiten ermitteln. Optimal ist, solche Messungen als Pre-Test (vor einer Maßnahme) und
Post-Test (danach) vorzunehmen. Der Lernerfolg ist dann sofort erkennbar.
3. Stufe "Behavior"
Hat sich das Arbeitsverhalten nach dem Training verändert? Was wird im Arbeitsalltag konkret umgesetzt? Mit solchen Fragen ist es möglich, die
Dimensionen der Verhaltensänderungen zu bestimmen. Der Transfererfolg ist nicht immer leicht zu ermitteln, zumal Veränderungen im Arbeitsverhalten
nicht sofort eintreten. Supervision im Team und regelmäßige Mitarbeitergespräche sind geeignete Methoden, mit denen Führungskräfte feststellen
können, in wie weit Trainingsinhalte erfolgreich umgesetzt werden.
Im Sinne einer Erfolgskontrolle ist es wichtig, die Ziele einer Weiterbildungsmaßnahme im Vorfeld genau zu bestimmen. Nur dann lässt sich auch feststellen, was hinten rauskommt.
Literatur zum Thema: