Know-how
Barrierefreies Internet
Das Internet erschließt uns Informationen und Lebensbereiche, die sonst nur schwer zugänglich sind. Jedoch sind die Mehrzahl der "gestylten" Internetseiten für behinderte und ältere Menschen nur schwer oder überhaupt nicht nutzbar.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie führte im Rahmen der Aktion "Internet ohne Barrieren" eine Umfrage
unter beruftätigen behinderten Menschen durch.
Die Ergebnisse der Umfrage-Aktion geben klare Hinweise für alle, die ihre Angebote und Dienstleistungen ins Netz stellen. Die wichtigsten Ergebnisse
der Umfrage lassen sich in zwei Punkten zusammenfassen:
- Behinderte Menschen setzen hohe Erwartungen in das Internet. Es besteht ein starkes Interesse, bestehende Angebote umfassend zu nutzen. Menschen
mit Behinderungen sind deshalb für den "Internet-Markt" eine besonders wichtige und interessante Zielgruppe.
- Es bestehen noch gravierende Barrieren, die behinderten Menschen den Zugang zum Internet und die Nutzung der Angebote erschweren. Diese Barrieren
müssen beseitigt werden. Hier sind die Internet-Anbieter, die Internet-Dienstleister und die Software-Entwickler gefordert, barrierefreie
Web-Angebote zu gewährleisten.
Man bedenke dass manche Nutzer in einer Umgebung surfen, die nicht so aussieht, wie wir es gewohnt sind:
- Sie sind nur unter Schwierigkeiten oder überhaupt nicht in der Lage, zu sehen, zu hören, sich zu bewegen oder bestimmte Arten von Information zu
verarbeiten.
- Sie haben Schwierigkeiten, einen Text zu lesen oder zu verstehen.
- Sie haben keine Tastatur oder keine Maus oder sind nicht in der Lage, davon Gebrauch zu machen.
- Sie haben einen reinen Textbildschirm, einen kleinen Bildschirm oder eine langsame Internet-Verbindung.
- Sie haben einen älteren Browser, einen völlig anderen Browser, einen Sprach-Browser oder ein anderes Betriebssystem.
Bei älteren Menschen sind eventuell alle Funktionen in geringem Maße eingeschränkt.
In Deutschland leben über 8 Millionen behinderte Menschen, davon 6,6 Millionen mit einer Schwerbehinderung. Von Blindheit und
Sehbehinderung sind rund 5 % betroffen.
Die wichtigsten Hindernisse:
- Viele Seiten sind für blinde oder sehbehinderte Menschen nicht lesbar, weil sie nachlässig programmiert wurden.
- Komplizierte Texte sind nicht nur für gehörlose Menschen schlichtweg unverständlich.
- Eine kryptische Menü-Struktur und eine verworrene Nutzerführung frustrieren (nicht nur) Menschen mit motorischen Einschränkungen, die bei der
Mausbedienung auf einfache Strukturen angewiesen sind.
Beim Relaunch der resource PEOPLE - Website sind folgende Erkenntnisse und Überlegungen mit eingeflossen:
- Berücksichtigung von Software-Ergonomie und Nutzerfreundlichkeit,
- flexibles Seiten-Layout, so dass die Seite mit allen Bildschirmgrößen bei maximaler Platzausnutzung darstellbar ist,
- verbesserte "Brotkrümel-Navigation" mit Stichworten zum jeweiligen Beitrag,
- Texte können auch ohne die Navigation ausgedruckt werden,
- alle Seiten sind ohne JavaScript und mit ausgeschalteter Grafikanzeige lesbar und navigierbar,
- die Seiten sind mit einem reinen Textbrowser wie z.B. Lynx darstellbar,
- die Seiten sind für die Ausgabe mit Sprachsynthesizer und Brailleschrift (Blindenschrift) programmiert,
- die Schriftgröße ist frei wählbar, die Farbkontraste hoch,
- zu jedem Bild gibt es eine Beschreibung für Blinde in einer extra Datei,
- die Verweise (Hyperlinks) können auch ohne Maus bedient werden.